Λογοτεχνία

Das Los – Το Λαχείο: Μετάφραση στα Γερμανικά

Γράφει ο *Θεμιστοκλής Κατσαούνης

Frieden!

Das ist das eine Wort, mit dem ich mein Leben beschreiben würde. Ich wurde arm geboren – und lebte wie eine Königin. Was könnte schöner sein als ein erfülltes Leben mit einem Mann, stark wie ein Löwe, der nie zurückschreckte, der kämpfte, um mir, seiner über alles geliebten Frau, und unserer einzigen Tochter ein sorgenfreies Dasein zu schenken?

Man sagt, zwei Lebensjahre eines Menschen seien die glücklichsten: das 23. und das 69. Lebensjahr.
Mit 23 beginnt das Leben – du trägst noch den Glanz der Jugend, aber auch das Rüstzeug, das du bis dahin gesammelt hast. Die Zukunft liegt wie ein endloser Strom vor dir. Was für ein herrliches Alter!

Und mit 69 blickt man zurück, idealisiert das Vergangene, und erwartet mit sanfter Gelassenheit den Tod. Wenn man gelebt hat wie ich, fürchtet man sich nicht vor dem ewigen Schlaf im Sarg. Nein, es war wirklich schön – und ich kann sagen, dass mein 23. Lebensjahr ein wundervolles war. Ein Jahr der Wunder. Ein Wendepunkt in meinem Dasein.

Warum?, fragt ihr vielleicht – und zu Recht. Was unterschied mich von den anderen jungen Frauen damals?
Die Antwort ist: Petros.

Jung, groß, blond, mit tiefblauen Augen, gebildet, weltgewandt – und vor allem: Reeder.
Es war Oktober 1972. Ich arbeitete bei der Nationalbank, und das in einer sehr angesehenen Position. Wenige Monate zuvor hatte ich mit Auszeichnung mein Diplom von der Wirtschaftsuniversität erhalten.
Petros war zehn Jahre älter als ich. Er kam in unsere Filiale, um ein Darlehen für die Reederei seiner Familie zu verhandeln.

Sein Vater war unter dem Spitznamen „Kapitän Ozean“ bekannt – ein Name, der ehrfurchtgebietender klang als sein tatsächlicher: Georgios Athanasopoulos.

Petros arbeitete bereits seit seinem 19. Lebensjahr im Familienunternehmen, parallel zu seinem Studium. Er war ein Gentleman im klassischen Sinne, beliebt bei Frauen – nicht nur in Athen, sondern im internationalen Jetset. Er führte ein luxuriöses Leben zwischen Reisen und rauschenden Festen in aller Welt. Was ich als Erstes von ihm erinnere, ist auch der Moment, in dem sich unsere Blicke das erste Mal trafen.

Er hatte die Schönheit eines Engels.

Seine blauen Augen begegneten meinen – direkt, wie ein stilles Versprechen. Und dann, wie von einem Licht durchflutet, das alle Verliebten umhüllt, lächelten wir gleichzeitig.

Ich denke, so ist es bei allen Liebenden – oder vielleicht möchte ich nur glauben, dass es so ist.
Aber so war es bei mir.

Dieses Gefühl war Liebe – echte, unmittelbare, überwältigende Liebe. Und um es gleich auf den Punkt zu bringen: Es war die Liebe meines Lebens.

Ihr habt es sicher schon zwischen den Zeilen gespürt: Ich war eine junge Frau mit Erfahrung.
Gebildet, mit Auszeichnung abgeschlossen, und – wie man so sagt – ein echtes Stadtkind aus gutem Hause.

Jedes Mal, wenn Petros in die Bank kam, schaute er mich an – und ich ihn. Und jedes Mal lächelten wir bis über beide Ohren.

So ging das drei Monate lang, seit jenem ersten Treffen an einem trüben Oktobermorgen.

Oktober ’72 – was für ein wunderbarer Anfang!

Ein Anfang nicht nur für mein Leben – verzeiht mir, ich meine natürlich: für unser Leben. Für das Leben, das wir miteinander teilten. Für die Familie, die wir gründeten.

Fünf Jahre später kam unsere wunderbare Tochter auf die Welt – unsere Natasoula.
Und heute, viele Jahre danach, hat sie mir zwei Enkel geschenkt – einen Jungen und ein Mädchen.
Aber davon erzähle ich euch später.

Denn jetzt muss ich euch eine große Geschichte erzählen.

Eine, die bis ins Heute reicht.
Ich will euch alles berichten.

Und alles ist schön – ihr müsst mir nur zuhören. Oder besser:
Ihr müsst einfach nur lesen, was ich euch hier auf diesen Blättern anvertraue.
Jetzt, mit 69 Jahren, ziehe ich Bilanz.

Heute – an dem Tag, an dem ich meinen über alles geliebten Mann verloren habe, nach 45 gemeinsamen Jahren – in Beziehung, in Ehe, in Verbundenheit.

Und ja, ich selbst bin krank. Krebs.

Aber ich habe keine Angst vor dem Tod – ob er nun in ein paar Jahren kommt oder in ein paar Monaten.
Denn ich habe viel Liebe empfangen. Von vielen Menschen.

Und ich weiß tief in mir: Ich habe sie verdient. Jede einzelne Umarmung.
„Es gibt keine einzige Handlung, die nicht der Anfang einer unendlichen Reihe sein könnte“,
sagt Jorge Luis Borges – und er hat recht.
Es war im Februar ’73, gegen Monatsende.

Die Zeit, in der die Sonne sich wieder schüchtern zeigt und ein erster Hauch von Frühling die Luft erfüllt.
Eine Zeit, in der alle jungen Menschen vom Zauber der Natur erfasst werden.
Da kam Petros in mein Büro – und sprach mich an:

– Meine schöne Fräulein, jedes Mal, wenn ich Sie sehe, zaubert sich mir ein Lächeln auf die Lippen!
Es ist, als würden Sie mir den Frühling schenken – mit all der Ausstrahlung, die Sie umgibt!
Sie werden sehen, am Ende erobere ich Ihr Lächeln! Ich werde siegen!
– Das wird Ihnen nicht gelingen, ganz gleich, was Sie tun! Seien Sie sich dessen gewiss! So schön Ihre Worte auch klingen – und so charmant Sie auch sein mögen!
– Glauben Sie das wirklich?

Ich werde jeden Tag nach Feierabend auf Sie warten – gegenüber der Bank – bis zum Ende des Frühlings.
Wenn Sie bis dahin nicht kommen, können Sie sicher sein: Ich werde Sie nie wieder belästigen.
Ich werde warten!

Der Frühling der Blumen war da.

Petros wartete draußen.

Wenn ich ihn ansah, musste ich lachen – und versuchte, mein Lachen zu unterdrücken.
Ich war so glücklich, dass es sich nicht in Worte fassen ließ.
Doch gleichzeitig hatte ich Angst, dass er gehen und ich ihn verlieren könnte.
Dass er nicht bis zum Ende des Frühlings dort bleiben würde.
Er sah mich mit solcher Spannung an,
sah, wie gleichgültig ich tat –
und später gestand er mir, dass er Angst hatte:
Angst, dass ich ihn zurückweisen könnte.

Dass ich ihn nicht als Gefährten wollte.
Trotz seiner Liebe, die für mich – und für jeden, der Petros kannte – offensichtlich war.
Und seine Geduld ebenso.
Ihr versteht sicher: Ich hatte bereits meine Informationen.
Aber ich wollte ihn ein wenig zappeln lassen – wie alle Mädchen das bei Jungen tun.
Und genau das tat ich.
Bis zum 31. Mai.

– Hallo, Petros! sagte ich. Ich bin da – und ich freue mich über deine Geduld und deine Ausdauer. Dafür belohne ich dich mit meiner Anwesenheit!
Und ich schenkte ihm ein Lächeln – voller Liebe.
– Spät, aber genau zur rechten Zeit!, sagte Petros.
Er beugte sich vor, nahm mich in den Arm – und küsste mich leidenschaftlich auf den Mund.
Ich dachte, ich würde ihn abweisen.
Dass ich ihn von mir stoßen würde.
Doch ich tat es nicht.
Ich ergab mich ihm – in diesem Moment.
Und für immer.

Einige Monate später reisten wir nach New York – meine erste große Reise mit ihm, und ich werde euch erzählen, wie wunderbar sie war.
Als wir mit dem Flugzeug am internationalen Flughafen von New York landeten, sahen wir aus der Ferne die Wolkenkratzer Manhattans.
Wir blickten auf den Hudson River.
Wir waren nach New York gereist, weil Petros geschäftlich an der Börse zu tun hatte – denn das Familienunternehmen war dort notiert.
Sein Vater hielt nicht viel von Kunst und Kultur – ein praktischer Mann, bodenständig.
Petros aber war anders.
So fleißig wie sein Vater, ja – aber viel offener für Schönheit und Geist.
Ich fühlte mich großartig!

Wir hatten Tickets für die besten Theaterstücke und Museen der Stadt – und ein traumhaftes Hotelzimmer gebucht.

Doch Petros flüsterte mir zu, er habe noch eine Überraschung für mich vorbereitet – ohne zu verraten, worum es sich handelte.

Ich fühlte mich wie eine Königin!
Er hatte an alles gedacht.
Wir speisten romantisch in den edelsten Restaurants, besuchten Aufführungen in Theatern und in der Metropolitan Opera, shoppten, gingen in Museen und spazierten Hand in Hand durch den Central Park und die Straßen der Stadt.

Doch etwas fehlte.
Wie lange würde ich noch unvermählt bleiben?
Wie lange sollte ich nur „die Freundin“ sein – oder, schlimmer noch, „die Geliebte“?
Die, die ihn überallhin begleitete –
aber keine Stimme in seinem Leben hatte.
Denn wir hatten nicht einmal Ringe getauscht.

Am fünften Tag, nachdem wir zu Abend gegessen hatten, schlug Petros vor, auf die Dachterrasse des Hochhauses zu gehen, in dem sich unser Hotel befand.

Der Ausblick von dort oben war atemberaubend.
Er sprach über so schöne Dinge – und wieder einmal fühlte ich mich wie eine Königin!
Plötzlich landete ein Hubschrauber direkt dort, wo wir standen.

Er sah mich an und sagte:

„Komm – dieser Moment gehört nur uns beiden!“
Ich verstand nicht ganz, was er meinte, aber ich folgte ihm.
Vom Hubschrauber aus war der Blick einfach magisch.
Und Petros sprach – unwiderstehlich charmant.

Dann holte er einen Ring hervor und sagte:
„Willst du meine Frau werden?“
Ich weiß nicht warum – aber ich wurde wütend.
Um ehrlich zu sein: Ich hatte keinen anderen Ort, an den ich hätte gehen können.
Nach ein paar Sekunden Schweigen sagte ich „Ja“.
Und von da an war mein Leben wie ein Märchen.
Doch das eigentliche Los meines Lebens war nicht die wunderbare Ehe mit Petros –
sondern meine Tochter.
Mit ihren Kindern.
Jetzt sehe ich sie – sie kommt gerade durch das Tor der Villa,
dort, wo sie mit uns aufgewachsen ist,
wo sie ein wunderschönes Leben hatte
und selbst ein wunderbarer Mensch mit einer ebenso wundervollen Familie wurde.
– Hallo Mama, schau mal, wen ich dir mitgebracht habe!
– Oma, sei nicht traurig wegen Opa. Ich bin jetzt bei dir!
– Dann, mein lieber Giorgákis, sagte ich, habe ich nichts mehr zu fürchten.
Du und Maria – ihr werdet jetzt über mich wachen.
Mein Enkel, mein kleiner Giorgákis, kam und umarmte mich.
Ich spürte seine Wärme – die meines kleinen Jungen.
Und dort, in seinen Armen, schlief ich für immer ein.
Mit Natassa und Maria an meiner Seite.
Natassa – mein Lebenslos.
So oft hat sie mich stolz gemacht.
Und die Kleinen umarmten mich voller Liebe.
Frieden!!!

Το κείμενο στα ελληνικά εδώ.

*Ο Θεμιστοκλής Κατσαούνης είναι Πτυχιούχος ΕΑΠ τμήματος Ευρωπαϊκού Πολιτισμού – Συγγραφέας
Πτυχιούχος μεταπτυχιακού ΕΑΠ τμήματος Δημιουργικής Γραφής

 

Η Χριστίνα Σιμοπούλου είναι απόφοιτος του Τμήματος Γερμανικής Γλώσσας και Φιλολογίας του ΑΠΘ και κάτοχος του Μεταπτυχιακού Διπλώματος Ειδίκευσης στην Μετάφραση και Διερμηνεία, του Τμήματος Αγγλικής γλώσσας του ΑΠΘ. Είναι συγγραφέας, ποιήτρια κι εργάζεται ως επίσημη μεταφράστρια, CV Writer, επιμελήτρια κειμένων, διδάσκει αγγλικά, γερμανικά, καθώς κι ελληνικά ως δεύτερη/ξένη γλώσσα και δημιουργεί online courses, ebooks & audiobooks.

Παρέχει συμβουλευτική καθοδήγηση για συνέντευξη εργασίας, λύνοντάς σας όλες τις απορίες και προσφέροντας υλικό στα ελληνικά, στα αγγλικά και στα γερμανικά! 

Είναι κάτοχος διεθνώς αναγνωρισμένων πιστοποιήσεων στην διδασκαλία της Ελληνικής ως ξένης/δεύτερης γλώσσας, στην Επαγγελματική Συμβουλευτική, στην διαφοροποιημένη διδασκαλία & ειδική αγωγή, στην οργάνωση & διοίκηση της εκπαίδευσης, στην αρθρογραφία και στο coaching. Λατρεύει την λογοτεχνία και ασχολείται με την συγγραφή λογοτεχνικών και μη κειμένων και με την ποίηση. 

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